Tammy Gonzalez aus Miami im US-amerikanischen Staat Florida ist schwanger und freut sich auf ihr Baby. Als sie zu einer routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung geht, sieht sie auf den grauschwarzen Umrissen des Ultraschallbildes etwas, das sie nicht für möglich gehalten hätte. Aus dem Mund des Ungeborenen scheint etwas zu kommen, das aussieht wie eine große Luftblase.
Ihre Ärzte wollen auf Nummer sicher gehen und veranlassen mehrere Tests. Die Ergebnisse sind niederschmetternd. Die Blase entpuppt sich als Teratom, eine sehr seltene und tödliche Form von Krebstumor, die nur bei etwa einer von 100.000 Schwangerschaften vorkommt.
Die Geschwulst sitzt im Mund des Kindes. Die Ärzte schätzen, dass das Ungeborene wahrscheinlich nicht überleben wird. Selbst wenn das Kind die restliche Schwangerschaft und die Geburt überstehen sollte, würde es zahlreiche Operationen brauchen, um überleben zu können. Schweren Herzens raten die Mediziner Tammy dazu, die Schwangerschaft zu beenden.
Aber Tammy denkt gar nicht daran. Sie weigert sich, ihr Kind aufzugeben. Sie recherchiert zu Teratomen und findet heraus, dass der Tumor theoretisch durch einen chirurgischen Eingriff in den Mutterleib entfernt werden kann. Die Ärzte warnen sie, dass die Operation mit hohen Risiken für Mutter und Kind verbunden sei. Tammy lässt sich jedoch nicht abbringen und besteht auf dem Versuch, ihr Baby zu retten. Im Mai 2010 nimmt Dr. Ruben Quintero den komplizierten Eingriff vor, und das Unglaubliche geschieht: Er schafft es, das Kind noch im Leib der Mutter von der Geschwulst zu befreien. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Medizin, dass dieser Eingriff erfolgreich durchgeführt wurde!
Unter der wachsamen Beobachtung ihrer Ärzte führt Tammy ihre Schwangerschaft fort. Fünf Monate später, am 1. Oktober 2010, kommt die kleine Leyna Mykaella Gonzalez auf die Welt. Ihre Eltern sind stolz und überglücklich.
„Sie ist völlig gesund. Sie hat eine winzig kleine Narbe an ihrem Gaumen. Sie spricht, sie kann trinken. Sie ist mein kleines Wunderkind“, strahlt Tammy.
Fünf Jahre später ist Leyna Mykaella noch immer ein gesundes, glückliches Kind. Aus dem hoffnungslosen Fall ist ein quirliger Wirbelwind geworden, der nebenbei Medizingeschichte geschrieben hat.
Noch weiß Leyna Mykaella nicht, wie viel sie Tammys Mut und Entschlossenheit verdankt. Aber eines Tages wird sie verstehen können, wie großartig ihre Mutter tatsächlich ist.