Im Solihull-Krankenhaus in London haben die Ärzte schon viel gesehen, aber was sie jetzt bei einer 67-jährigen Patientin fanden, verschlug auch den hartgesottensten Medizinern die Sprache.
Die Frau sollte eigentlich wegen Grauen Stars operiert werden. Diese verhängnisvolle Trübung der Augenlinse lässt sich heutzutage zum Glück relativ einfach behandeln.
Doch als die Augenärztin Rupal Morjaria sich das Auge der ihr bis dahin unbekannten Patientin näher ansah, entdeckte sie eine seltsame bläuliche Masse, welche die Iris der Dame bedeckte.
Als sie das Ganze untersuchte, musste die Ärztin schwer schlucken. Auf dem Auge der Frau saßen Unmengen alter, übereinanderliegender, miteinander verklebter Kontaktlinsen.
17 Stück schabte die Ärztin vorsichtig von den Augen der Frau, zehn weitere fand sie in den Augenhöhlen und an den Seiten der Augäpfel. Auf die entgeisterten Nachfragen der Mediziner erklärte die Patientin, sie habe von all den Linsen „nichts gemerkt“.
„Keiner von uns hat jemals so etwas gesehen“, erklärt Dr. Morjaria. Die Operation musste erst einmal verschoben werden. „Da sie so viele Linsen über einen unbekannten Zeitraum hinweg im Auge hatte, wären eine Menge Bakterien auf der Bindehaut im Spiel gewesen.“
Zwei Wochen nachdem die Linsenmasse entfernt worden war, kam sie zurück ins Krankenhaus und sagte, sie fühle sich bereits „sehr viel besser“.
Die Rentnerin sagt, sie habe 35 Jahre lang Monatslinsen benutzt, sei aber nicht regelmäßig zum Augenarzt gegangen. Das unangenehme Brennen im Auge hatte sie auf trockene Luft oder Altersbeschwerden zurückgeführt.
Die Klinik hat ihren Fall öffentlich gemacht, um darauf aufmerksam zu machen, wie gefährlich billige Kontaktlinsen für das Augenlicht sein können, wenn man nicht zu Vorsorgeuntersuchungen geht.