Wir sind alle darauf angewiesen, dass unsere Kinder in Tagesstätten und Kindergärten liebevoll und gewissenhaft betreut werden. Umso schrecklicher, wenn wir feststellen müssen, dass wir den falschen Menschen vertraut haben.
Als Jannica Holmberg aus Schweden ihren anderthalb Jahre alten Sohn eines Nachmittags aus der Krippe abholte, schien ihr dort alles ganz normal zu sein. Die Erzieher begrüßten sie wie gewohnt und niemand erwähnte, dass irgend etwas Ungewöhnliches passiert wäre.
Sie holte ihren kleinen Jungen ab und kam auf dem Weg nach draußen an drei weiteren Betreuern vorbei, mit denen sie kurz sprach. Wieder verhielten diese sich ihr gegenüber völlig normal.
Am Abend des Tages war es Zeit für das Bad des Kindes. Doch als Jannica ihm den Pullover auszog, bemerkte sie etwas Beunruhigendes. Der Pullover ließ sich zunächst nicht vom Rücken des Jungen lösen – er schien festzukleben. Jannica löste den Stoff vorsichtig von seiner Haut, und dann erstarrte sie vor Entsetzen.
Der Rücken ihres Sohnes war mit leuchtend roten Bissspuren bedeckt. Die Male waren tief und brutal, etwa die Hälfte davon blutig. Im Ganzen zählten die geschockten Eltern 15 Bisse auf dem Rücken des kleinen Kindes.
Es war nicht das erste Mal, dass der Junge in der Einrichtung verletzt worden war. Erst eine Woche zuvor war er hingefallen und sich zwei seiner Milchzähne so angeschlagen, dass sie gezogen werden mussten.
Jetzt hatte ihn offenbar ein anderes Kind – oder sogar mehrere – mit Bissen misshandelt. Jannica ist zutiefst verstört. Der Angriff muss eine ganze Weile gedauert haben. Warum hatte niemand gemerkt, wie ihr Kind festgehalten und derart gequält worden war? Er musste schrecklich geschrien und geweint haben – warum hatte das niemand gemerkt und nachgeforscht, was mit ihm nicht stimmte?
Jannica und ihr Partner haben sich noch nicht entschieden, ob und wie sie gegen die Erzieher der Tagesstätte vorgehen sollen.
Das arme kleine Kind. Hoffentlich werden alle, die für sein Leid verantwortlich sind, schnell und gründlich zur Rechenschaft gezogen.