Rachel Yuen und ihr Ehemann Jared aus Honolulu, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Hawaii, flogen im Februar dieses Jahres nach Los Angeles, um dort Urlaub zu machen.
Während des etwa fünfeinhalbstündigen Fluges beobachtet das Paar eine Situation, die es so schnell nicht vergessen wird.
Die Geschehnisse beschäftigen die 38-Jährige auch nach der Landung noch so sehr, dass sie sie wenig später ausführlich auf Facebook schildert:
„Letzte Nacht sind Jared und ich mit Hawaiian Airlines nach Los Angeles geflogen. Als wir auf das Boarding warteten, wurde uns klar, dass wir das erste Mal gleichzeitig von unseren Kindern getrennt waren. Sonst sind wir immer getrennt voneinander verreist, aber nie zusammen ohne Kinder.
Natürlich haben wir, während wir auf das Boarding warteten, andere Familien beobachtet und über sie gesprochen. Wir haben darüber gewitzelt, dass wir keine Milliarde Taschen tragen mussten oder dass wir nicht zuerst an Bord gehen konnten, weil wir dieses Mal ja ohne Kinder unterwegs waren. Aber dann sind uns die Mütter aufgefallen, die allein mit ihren Babys waren, und wir überlegten, wie wir unsere Hilfe anbieten konnten. Wir wussten immerhin aus eigener Erfahrung, wie es ist, allein mit Kindern zu verreisen.
Während des Fluges versuchte eine Mama, die mit ihren drei Kindern allein war, ihr jüngstes zu beruhigen. Das älteste Kind war nicht älter als fünf Jahre. Ich beobachtete ihre beinah akrobatischen Versuche, ihr weinendes Kleinkind zu besänftigen. Sie probierte es mit allen möglichen Verrenkungen und Sitzpositionen, mit Wippen und Wiegen – nichts konnte das Kind trösten.
Ein Paar in der Reihe vor ihr drehte sich immer wieder um und sah die Mutter böse an, so als würde sie ihnen mit Absicht Unannehmlichkeiten bereiten. Dann beobachtete ich, wie die vor der Mutter sitzende Frau sich erneut umdrehte und lachend etwas zu ihren eigenen Kindern flüsterte – und das Einzige, was ich dachte, war: ‚Du wartest nur noch, bis die Anschnallzeichen ausgehen …‘
Jared kann bestätigen, dass ich immer unruhiger wurde. Aber nicht wegen des schreienden Kindes oder seiner Mutter, sondern wegen der Leute, die genau sahen, dass die Mutter alles versuchte, um ihr Kind zu beruhigen, und die trotzdem kein Verständnis aufbrachten.
Kurz bevor die Anschnallzeichen erloschen, geschah etwas: Eine Flugbegleiterin ging auf die Mutter zu und fragte sie freundlich, ob sie ihren Sohn auf den Arm nehmen dürfe. Die Mutter wirkte zunächst zurückhaltend, verlegen und nervlich am Ende. Immerhin hatte sie 45 Minuten lang alles Menschenmögliche versucht, um ihr Kind zu beruhigen, und nichts hatte geholfen. Schließlich streckte jedoch das Kleinkind selbst die Arme nach der Flugbegleiterin aus, die es hoch nahm und mit ihm den Gang hoch und runter ging, bis es sich endlich beruhigte.
Das ist wahrer Aloha-Geist!
#HawaiianAirlines, ihr solltet stolz auf die Leute sein, die für euch arbeiten, denn sie tun mehr als sie müssen und erinnern einen daran, dass Freundlichkeit eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Ich weiß nicht, wie sie heißt, aber ich bin sicher, dass jemand anderes es weiß. Vielen Dank, liebe Flugbegleiterin, dass du so freundlich warst. Alle Fluggäste haben bemerkt, was du getan hast.
Du hast einer Mutter einen Moment zum Durchatmen verschafft und du hast keine Vorstellung davon, wie unbezahlbar es war, das zu beobachten. Danke!“
Später stellte sich heraus, dass es sich bei der Flugbegleiterin um Gina Reyes handelte. Sie selbst hat vier Kinder und konnte sich daher gut in die Lage der jungen Mutter hineinversetzen. Als Flugbegleiterin ist es ihr erlaubt, sich in der Kabine frei zu bewegen, selbst wenn die Anschnallzeichen eingeschaltet sind. Um der verzweifelten Frau zu helfen, hat sie dieses Privileg genutzt.
Diese Geschichte geht mitten ins Herz, denn es ist schön zu wissen, dass es echte Hilfsbereitschaft und wahres Mitgefühl auch über den Wolken gibt.