Amber Rojas und ihr Ehemann Fernando aus Cedar Hill, im US-Bundesstaat Texas, waren bereits glückliche Eltern von vier wunderbaren Kindern, als sie erfuhren, dass sie noch ein fünftes erwarteten. Überwältigt von ihren Gefühlen, fieberte die sechsköpfige Familie ihrem neuen Mitglied entgegen. Dessen Geschlecht wollten sie zum ersten Mal nicht vor der Geburt erfahren.
Ambers Schwangerschaft verlief ohne Komplikationen. Auch die Ultraschalluntersuchungen zeigten keinerlei Auffälligkeiten. Dennoch hatte die 35-Jährige immer wieder das Gefühl, dass dieses Mal etwas anders war: „Ich wusste nicht, wieso oder weshalb, aber ich habe immer zu meinem Mann gesagt: ‚dieses Baby wird anders sein.'“ Fernando, der die Gefühle seiner Frau stets sehr ernst nimmt, beruhigte sie in dem Glauben, dass sie die Schwangerschaft als anders empfand, weil sie erstmals nicht wusste, ob das Baby ein Junge oder ein Mädchen würde.
Im September letzten Jahres bekam Amber in der 39. Schwangerschaftswoche Wehen. Im Vergleich zu den vorherigen Geburten empfand die Texanerin diese jedoch als besonders schmerzhaft. Darüber hinaus schritt die Geburt so schnell voran, dass die Familie gerade noch rechtzeitig im Geburtshaus ankam: „Ich habe es kaum bis in die Badewanne geschafft.“
Amber war nicht länger als fünf Minuten in der Geburtswanne, als die Presswehen einsetzten und sie ihr Baby auf die Welt brachte. „Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich mein Baby in den Armen hielt und von meinen Emotionen übermannt wurde; und als ich mein Baby ansah, sah ich es. Ich sah es in seinem Gesicht und ich wusste … mein Baby hat das Down Syndrom.“
Für einen winzigen Augenblick schien die Welt um Amber herum stillzustehen: „Ich hatte ganz vergessen, dass wir gar nicht wussten, ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Also schaute ich hinunter und es war ein Mädchen! Meine Gedanken an das Down Syndrom rückten völlig in den Hintergrund, denn ich war so glücklich, dass wir noch ein Mädchen bekommen hatten!“
Nur Augenblicke später nahmen die Hebammen der frischgebackenen Fünfachmama das Neugeborene ab, um es zu untersuchen. Inzwischen bemerkten auch Fernando und die Kinder, dass mit dem kleinen Mädchen etwas anders war. Schließlich informierten die Hebammen die Familie, dass das Baby das Down Syndrom haben könnte.
Amber war in diesem Moment weder überrascht noch schockiert, denn tief in ihrem Inneren hatte sie bereits die ganze Schwangerschaft über geahnt, dass ihre Tochter Amadeus, die liebevoll Ami genannt wird, anders sein würde. „Ich wollte plötzlich alles über Babys mit Down Syndrom erfahren, sodass ich mich bestmöglich um meine Tochter kümmern kann. Es war mir völlig egal, dass sie das Down Syndrom hat.“
Da der Gesundheitszustand von Ami dringend medizinisch untersucht werden musste, wurde sie zusammen mit Amber umgehend in ein Krankenhaus verlegt. In der darauffolgenden Woche machten die Ärzte zahlreiche Untersuchungen, die bei Ami nicht nur das Down Syndrom bestätigten, sondern auch einen Herzfehler feststellten, der für Neugeborene mit dieser Erkrankung jedoch nichts Ungewöhnliches ist.
Fünf Monate später, im Februar dieses Jahres, musste Ami am offenen Herzen operiert werden. Bislang erholt sich das kleine Mädchen den Umständen entsprechend gut, sodass sie hoffentlich schon bald wieder nach Hause zu ihrer Familie kann. Denn diese hat sie seit ihrer Geburt genau so ins Herz geschlossen, wie sie ist.
Amber, Fernando und ihre gemeinsamen Kinder haben sich unbeschreiblich auf das neue Familienmitglied gefreut. Dass Ami mit dem Down Syndrom geboren wurde, spielt weder für ihre Eltern noch für ihre Geschwister eine Rolle: „Für uns ist sie perfekt. Wir sehen nicht das Down Syndrom, sondern wir sehen Amadeus Reign Rojas.“ Ami komplettiert die Familie nicht nur, sondern macht ihr Glück perfekt.