Fast jeder hat sie: zauberhafte Kindheitserinnerungen an einen Besuch im Zirkus – Artisten und Seiltänzer, die der Schwerkraft ins Gesicht lachen, bunte Clowns und natürlich die exotischen Tiere.
Federgeschmückte Pferde, gezähmte Tiger und majestätische Elefanten, die Kunststücke für das Publikum zeigen – waren sie nicht wunderbar? Die Darstellungen sind sicherlich beeindruckend, aber auch unter den besten Bedingungen und mit den freundlichsten Trainern ist dies kein Umfeld, in dem die Zirkustiere sich jemals wirklich wohlfühlen können.
Die Käfige können wegen der ständigen Ortswechsel niemals groß genug sein, um einen Tiger oder Elefanten artgerecht halten zu können. Pferde brauchen mehr Auslauf, als sie ihn je in einer Manege bekommen könnten, Seelöwen gehören nicht in eine sandige Arena – die Liste der Grausamkeiten, egal wie ungewollt, ließe sich noch lange fortsetzen. Zirkustiere leben in der Regel unter unzumutbaren Bedingungen – ein Zustand, gegen den Tierschützer schon lange protestieren.
Eine traurige Tradition, mit der der Circus Roncalli jetzt für immer aufräumt. Der 1975 gegründete Zirkus behält seine Artistik, seine menschlichen Zauberkünstler und Clowns, entlässt aber nach und nach all seine Tiere in den Ruhestand.
Die spektakulären Programmnummern, in denen bisher Tiere mitwirkten, sind trotzdem immer noch zu bestaunen – aber alle Tiere wurden durch Hologramme ersetzt!
Inmitten des 36,80 Meter durchmessenden Zirkuszeltes, in dem bis zu 1.500 Menschen Platz finden, entstehen jetzt lebensgroße Lichtprojektionen der Tiere und ihrer Kunststücke.
Ein Video der prächtigen Auftritte kann hier angesehen werden:
Das Publikum liebt die neuen schimmernden Shows auch deshalb, weil Roncalli damit bei jeder Vorstellung ein konsequentes Statement gegen Tierquälerei setzt.
Da kann man nur begeistert applaudieren.