Die Suche nach schmackhaften Pilzen ist auch unter Stadtbewohnern ein beliebtes Outdoor-Hobby. Man packt einen Korb und ein Messer ein, schnürt die Wanderschuhe und auf geht’s in den Wald – wenn man denn Pilze verlässlich bestimmen kann.
Aber neben hübschen Champignons, köstlichen Steinpilzen und gut versteckten Pfifferlingen kann man in Laubwäldern auch über etwas stolpern, das schon so manchem Spaziergänger einen Schreck eingejagt hat.
Die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha) sieht aus wie eine Requisite aus einem Gruselfilm: graue, dünne Stängel kriechen aus dem Unterholz hervor, ihre Spitzen sind mit einer Kappe versehen, die frappierend an verwachsene Fingernägel erinnert. Brrr.
Es soll schon vorgekommen sein, dass erschrockene Wanderer glaubten, eine Leiche gefunden zu haben, als sie die finger- und zehenartigen Pilze unter einem Baum hervorschauen sahen. Es lohnt sich daher immer, vor dem Waldspaziergang eine App auf das Handy zu laden, mit der man Pilze bestimmen kann.
Nicht von ungefähr heißt dieser Fungus daher im englischsprachigen Raum auch „Dead Man’s Fingers“ – „Leichenfinger“. Das Gewächs aus der Gattung der Holzkeulen wächst meist in büschelartigen Gruppen unter dem Holz von Laubbäumen hervor. Besonders Buchen mag der Gruselpilz gerne.
Den Leichenfinger kann man auch in Deutschland aus dem Gebüsch winken sehen, denn er ist fast überall in Europa und Nordamerika verbreitet. Wer Spaß daran hat, auch ungenießbare Pilze zu bestimmen, der kann sich ruhig auf die Suche machen, denn der Leichenfinger ist ein Pilz, der sicher ein paar gute Fotos hergibt .
Damit kann man dann zu Hause auch seine Freunde erschrecken, nur essen sollte man den Leichenfinger lieber nicht. Aber wer würde das schon wollen?
Vorschaubilder: ©Facebook/Bartlett Tree Experts – Wilmington, Delaware ©Facebook/Chef Jet Tila