Einsamkeit sowie der Wunsch nach zwischenmenschlicher Nähe können jeden in die Verzweiflung treiben. Wenn man sich dann in romantische Wunschvorstellungen hineinsteigert, kann das sogar solche Formen annehmen wie die „Ehe“ einer irischen Frau mit einem berüchtigten Piraten – denn der Angetraute weilt schon seit 300 Jahren nicht mehr unter den Lebenden.
Amanda Teague sah ihren geisterhaften Ehemann zum ersten Mal im Jahr 2014, als er sich, wie sie erzählt, des Nachts in ihrem Bett materialisierte. Er soll ihr gesagt haben, er sei ein 300 Jahre alter Pirat namens Jack, und die beiden wurden schnell ein Paar.
Doch Amanda, die zufällig als Double des Filmpiraten „Jack Sparrow“ aus den „Fluch der Karibik“-Filmen unterwegs ist, machte ihrem freibeuterischen Geisterfreund schnell klar, dass sie sich keine lockere Affäre, sondern eine verbindliche Beziehung wünschte.
Im Jahr 2018 schließlich arrangierte die Piratenbraut eine Zeremonie auf einem Schiff, wo sie und „Jack“ von einem schamanischen Priester getraut wurden. Ein eigens engagiertes Medium fungierte hierbei als „Jacks’“ Sprachrohr.
Doch wie sich herausstellte, ist von Eheschließungen mit untoten Piraten eher abzuraten. Nach nur einem Jahr verkündete Amanda, die sich inzwischen Amanda Sparrow Large nennt, dass sie sich von „Jack“ getrennt habe, da dieser ihr ihre Lebenskraft gestohlen und sie krank gemacht habe. „Ich wünschte, ich hätte ihn nie geheiratet“, sagt sie. „Die Beziehung wurde schnell sehr hässlich.“ Daher hat sie nun beschlossen, die Ehe zu beenden, und denkt über einen Exorzismus nach, um ihren Geister-Ex endgültig aus ihrem Leben zu bannen.
Es mag schwerfallen, Amandas Geschichte ernst zu nehmen. Aber zugleich wünscht man sich, ihre „Ehe“ hätte sie dauerhaft glücklich gemacht – auch, wenn sie vielleicht die Einzige war, die wirklich daran glauben konnte.