Oftmals werden Menschen viel zu schnell für ihr Äußeres oder ihr Handeln abgestempelt. Die Mühe, auch hinter die Fassade zu blicken, machen sich leider nur wenige. Tatsache ist jedoch: Hinter jedem Menschen steht eine Geschichte. So auch im Fall eines Mitarbeiters in einem Einzelhandelsgeschäft.
Unter dem Titel „Oh dear Monday …“ (Auf Deutsch: Ach du lieber Montag) veröffentlichte ein Reddit-User ein Video von einer Mitarbeiterin bei Subway, die, während sie ein Sandwich belegt, einnickt und mit dem Gesicht im eigentlichen Essen eines Kunden landet. Obwohl solche Videos im ersten Moment lustig wirken mögen, steckt meist eine traurige Wahrheit dahinter. Ein Kommentator des Videos erzählt, wie er als Manager in einem Einzelhandelsgeschäft einen Mitarbeiter hatte, der bei der Arbeit ständig einschlief.
Schlafender Mitarbeiter
„Ich hatte einmal einen neuen Mitarbeiter, der für mich im Einzelhandel arbeitete und ein paar Mal während seiner Schichten einschlief.“ Sowohl Mitarbeiter als auch Kunden sagten dem Manager, sie hätten den Verdacht, dass der Kerl unter Drogen stehe, da er mitten in seiner Arbeit wahllos einschlafe. Aus irgendeinem Grund kam niemand auf die Idee, dass es sich nicht um Drogen handeln könnte, sondern eher um einen Fall von Narkolepsie (Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, die sich durch übermäßige Tagesschläfrigkeit auszeichnet) oder einfach nur um schiere Übermüdung. Drogen blieben die erste Vermutung aller Umstehenden.
Also beschloss er, mit dem Mitarbeiter darüber zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass dieser sich in einer bemitleidenswerten Lage befand: „Als ich mit ihm darüber sprach, stellte sich heraus, dass er obdachlos war. Dass er in seinem Auto gelebt hatte und von Polizisten belästigt wurde, weil er darin schlief.“ Sein Mitarbeiter erzählte, wie er jede Nacht ein oder zwei Stunden schlief, aufstand und an einen neuen Ort fuhr, um dort wieder ein oder zwei Stunden Schlaf zu bekommen, bevor er erneut aufstehen und „umziehen“ musste. „Er war einfach verdammt erschöpft“, schreibt der Reddit-User weiter.
Er log für ihn
Der Manager beschloss, dass er etwas dagegen unternehmen müsse. Er änderte den Arbeitsplan des Mitarbeiters, ließ ihn auf dem Privatparkplatz des Geschäfts parken und versicherte sich, dass der Mann dort in Ruhe gelassen würde. Er flunkerte sogar seine Vorgesetzten an und erzählte ihnen, dass sich der betroffene Mitarbeiter mitten im Umzug befinde und es sich um eine vorübergehende Sache handle. Tatsächlich dauerte es nur ein paar Wochen, bis der Mitarbeiter seine Angelegenheiten geregelt hatte und eine eigene Unterkunft fand. „Manche Leute brauchen einfach ein wenig Hilfe“, schloss der Kommentator seine Geschichte.
Und daran ist auch nichts Schlechtes! Das Leben ist nun mal voller Höhen und Tiefen. Wann immer man unten ist, gibt es kein besseres Gefühl, als Unterstützung von den Menschen zu erhalten, die einen lieben. Ein noch viel besseres Gefühl ist es jedoch, Unterstützung von den Menschen zu erhalten, von denen sie man nie erwartet hätte.
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Quelle: Bored Panda
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