Hunde und Briefträger gelten nicht als die besten Freunde. Viele Fellnasen sehen leider in der fremden Frau oder dem unbekannten Mann, der regelmäßig die Post zustellt, eine Bedrohung für ihr Herrchen.
Für Postboten hingegen sind Haus- oder Wachhunde oft ein gefährliches Hindernis, das ihnen die Arbeit erschwert – im schlimmsten Fall werden sie sogar gebissen. Aber nicht jeder Postbote nimmt das den Fellnasen grundsätzlich übel, wie die folgende Geschichte beweist:
Der Briefträger Dan Targonsk machte in der US-amerikanischen Millionenstadt Philadelphia gerade seine Runde, als ihm ein Boxer auffiel, den jemand an einen Baum angeleint hatte. Das arme Tier war schmutzig, abgemagert und hatte Verletzungen. Weder Futter noch Wasser waren in Sichtweite.
Anstatt jedoch weiterzugehen und seine Post auszuliefern, blieb Dan bei der Hündin stehen. Es war offensichtlich, dass etwas Schreckliches passieren würde, falls sie nicht bald Hilfe bekäme.
Deshalb besorgte Dan zunächst etwas Wasser und gab ihr zu trinken. Währenddessen telefonierte er mit der Tierschutzorganisation „Adopt a Boxer“ (Adoptiere einen Boxer), die einige freiwillige Helfer zum Fundort schickte. Danach informierte er seinen Chef darüber, weshalb er seine Arbeit unterbrochen hatte.
Dan blieb noch die ganze Zeit an der Seite der Hündin, bis Hilfe eintraf. Das arme Tier, das später Kuperus getauft wurde, war in einem schlimmeren Zustand, als anfangs gedacht. Eine medizinische Untersuchung ergab, dass ihr jemand mit einem Messer oder einer Feuerwaffe eine schwere Kopfverletzung zugefügt hatte. Außerdem war ihr Kiefer gebrochen.
Zur Überraschung der Tierpfleger und Ärzte zeigte Kuperus trotz ihrer Misshandlungen keine Scheu: „Es ist unglaublich, dass sie so viel Aufmerksamkeit möchte. Sie sehnt sich danach, dass man sie streichelt und berührt, obwohl ein scheußlicher Tierquäler sie prügelte und zum Sterben aussetzte. Wirklich unfassbar“, erzählt Dawn Karam, die Gründerin von „Adopt a Boxer“.
Sogar während ihrer Genesung besuchte Dan die tapfere Hündin immer wieder – ein wahrer Hundefreund! Letztlich wurde sie jedoch von Dr. Jennings adoptiert. Der Chirurg hatte Kuperus selbst behandelt und war schließlich ihrem Charme erlegen.
Wie schön, dass diese Geschichte gut ausgegangen ist. Kuperus wird ihr restliches Leben bestimmt genießen und hoffentlich ihre schlimme Vergangenheit vergessen. Auf jeden Fall wird sie keine Hündin sein, vor der sich ein Postbote fürchten muss.