In den meisten Fällen gilt: Das Buch ist besser als dessen Verfilmung. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel: Es gibt einige Fälle, in denen der Film dem Buch ganz klar den Rang abläuft.
Oftmals versuchen Regisseure, sich – so weit es geht – an die Bücher zu halten, sei es aus Respekt vor dem Buch, sei es aus Achtung vor den Schriftstellern. Ein Buch in einer Verfilmung 1:1 wiederzugeben, ist und bleibt jedoch für Filmemacher eine utopische Aufgabe. Darum gibt es auch Regisseure, die sich etwas mehr trauen und das Buch so umsetzen, dass daraus ein guter und vor allem eigenständiger Film wird, der zwar aus der Vorlage schöpft, sie aber nicht zwangsläufig exakt wiedergibt. Und manchmal landen sie damit einen echten Volltreffer!
Hier ist eine Liste mit 11 Filmen, die besser gelungen sind als ihre Buchvorlagen:
1. Der Teufel trägt Prada (2006)
Lauren Weisbergers Erstroman erschien im Jahr 2003. Weil er auf realen Erlebnissen der Autorin basiert, wiederholen sich im Buch manche Szenen des Öfteren und machen es dadurch stellenweise etwas fad. Der Film bringt dagegen mehr Struktur in die Geschichte. Das Buch bietet zwar einen faszinierenden Einblick in die Welt der Modemagazine, es ist jedoch der Film, der diese Welt erst zum Leben erweckt.
2. Die Chroniken von Narnia (2005-2010)
Die Chroniken von Narnia sind das Werk des irischen Autors Clive Staples Lewis. Die innere Handlung der Bücher entspricht chronologisch jedoch nicht den Erscheinungsjahren. Das führte bei vielen Lesern zu einigen Verwirrungen. Die drei Verfilmungen, erschienen zwischen 2005 und 2010, haben dagegen die logische Reihenfolge beibehalten und den komplexen Inhalt komprimiert und gut verständlich herausgearbeitet.
3. Fight Club (1999)
Fight Club ist ein 1996 geschriebener Roman des US-amerikanischen Schriftstellers und Journalisten Chuck Palahniuk. Der Film überschattete schnell den Erfolg des Romans, schließlich war er nicht nur eine gelungene Adaption, sondern soll selbst in Palahniuks Augen besser sein als sein Buch!
4. Die Tribute von Panem (2012-2015)
Die zwischen 2008 und 2010 erschiene Trilogie der US-amerikanischen Schriftstellerin Suzanne Collins wurde kurze Zeit später verfilmt. Während die meisten Leser immer wieder zwischen Empathie und Antipathie für die Hauptfigur Katniss Everdeen schwankten, fieberten im Film die meisten mit der von Jennifer Lawrence verkörperten Katniss mit. Hier hat die Besetzung der Rolle die Bücher zumindest in dieser Hinsicht für viele verbessert.
5. Forrest Gump (1994)
Der Film basiert im Grunde auf dem gleichnamigen Roman von Winston Groom aus dem Jahre 1986. Die Stimmung im Buch ist allerdings viel dunkler und hätte sich somit nicht als Familienfilm geeignet. Die Figur des Forrest Gump ist in Grooms Darstellung viel rauer und erlebt keine wirkliche Entwicklung, wohingegen sie am Ende des Films zu einer nachdenklicheren und klügeren Person heranreift. Dem Wunsch des Publikums – egal, ob Leser oder Zuschauer – nach einer Liebesgeschichte, dem Erfolg eines gewöhnlichen Menschen und einem Happyend kommt in diesem Fall der Film deutlich besser nach als das Buch.
6. Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (2001)
Die Reihe, welche aktuell vier Bände umfasst, erschien zwischen 1996 und 2016. Erfinderin des fiktionalen Charakters der Bridget Jones ist die britische Schriftstellerin Helen Fielding. Obwohl die Verfilmungen der ersten zwei Bücher ziemlich nah am Original sind, halten einige die Filme trotzdem für besser. Dies ist hauptsächlich auf die großartige Besetzung mit Hugh Grant und Colin Firth zurückzuführen, außerdem hätte Renée Zellweger wohl kaum eine bessere Bridget abgeben können.
7. Wie ein einziger Tag (2004)
Wie ein einziger Tag ist der erste Roman von Nicholas Sparks. Er erschien 1996. Acht Jahre später kam dessen Verfilmung in die Kinos. Einige Leser meinen, das Buch sei mit seiner Menge genau beschriebener Details stellenweise langatmig geraten. Der Film dagegen hätte die Story wunderbar klar herausgearbeitet und das Wichtigste auf die Leinwand gebracht, ohne der Liebesgeschichte von Allie und Noah zu schaden.
8. Gone Girl – Das perfekte Opfer (2014)
Erst wenn man beides kennt, fällt auf, dass die US-amerikanische Schriftstellerin Gillian Flynn mit ihrer Vorlage zwar einen Thriller bietet, das Hauptaugenmerk aber nicht auf die Kriminalgeschichte legt, sondern auf die etwas bizarre Beziehung der beiden Protagonisten. Regisseur David Fincher hingegen hat sich dafür entschieden, einen reinen Thriller daraus zu machen. Er hat die Vorlage nicht verschmäht, aber eine Verfilmung realisiert, die einen eigenen Charakter besitzt und für sich stehen kann.
9. Cloud Atlas (2012)
Dieser Roman ist der Feder des britischen Autors David Mitchell entsprungen und wurde 2004 veröffentlicht. Allein die Tatsache, dass dieser unglaublich komplexe Roman verfilmt wurde, ist bemerkenswert. Die Regisseure dieses Films haben den schwierigen Teil richtig verstanden: die Erzählung anpassen. Sie haben die komplizierten und filmunfreundlichen Verstrickungen des Buches vereinfacht, aber zugleich die Darstellung der Figuren und den Grundgedanken des Buches erweitert. Eine Meisterleistung!
10. Die Verurteilten (1994)
Der Film von Regisseur Frank Darabonts basiert auf der Novelle Rita Hayworth and Shawshank Redemption aus Stephen Kings Novellensammlung Frühling, Sommer, Herbst und Tod (1982). King äußerte sich selbst über die Verfilmung seines Buches: „Als ich Die Verurteilten zum ersten Mal sah, wurde mir klar, dass Frank nicht nur eine der besten Verfilmungen eines meiner Werke erschaffen hatte, sondern einen potenziellen Filmklassiker. […] Die Verurteilten steht für sich.“ Als Buch ist Die Verurteilten eines der schwächeren Werke von Stephen King, als Film ist er jedoch unvergesslich und hält sich bis heute auf Platz 1 der bestbewerteten Filme in der Internet-Film-Datenbank IMDb.
11. Shining (1980)
Wer in Stephen Kings Roman Shining aus dem Jahr 1977 echten Horror sucht, wurde erst mit der Verfilmung drei Jahre später zufriedengestellt. Während im Buch eher eine tiefere Geschichte der Charaktere und deren Entwicklung und allmählicher Niedergang erzählt wird, steht im Film der Schrecken im Vordergrund. Eine nicht unerhebliche Rolle spielt dabei Jack Nicholsons schauspielerische Leistung.
Bekanntlich haben Menschen verschiedene Geschmäcker und es gibt mit Sicherheit einige, die die obige Aufstellung anders beurteilen würden. Es bleibt also jedem selbst überlassen, welche Verfilmungen besser sind als das Original oder eben nicht. Eines ist jedoch gewiss: Bücher und ihre Verfilmungen werden auch weiterhin für Gesprächsstoff sorgen.
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Quelle: wisst-ihr-noch, filmstarts
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