WARNUNG: Dieser Artikel enthält Bilder, die auf manche Leser verstörend wirken können.
Sie gelten als köstliche Delikatesse und werden am liebsten frisch aus dem Meer verzehrt: Austern.
Doch die beliebten Schalentiere bergen Gefahren, die weit schlimmere Folgen haben können als bloße Unverträglichkeit oder eine Magenverstimmung. Für Jeanette LeBlanc aus Texas in den USA hatte der Genuss der Muscheln fatale Auswirkungen.
Jeanette und ihre Ehefrau Vicki waren im Urlaub im Bundesstaat Louisiana und genossen dort die Schönheit der Meeresküste. Sie wollten auf dem Pontchartrain-See Krabben fischen gehen und schlenderten auch über einen der Wochenmärkte, wo fangfrische Meerestiere zum Kauf angeboten wurden.
Als sie an einem Stand frische Austern entdeckten, nutzten sie Gelegenheit und erstanden zwei Dutzend davon. Sie ließen sich die Muscheln so schmecken, wie sie traditionell serviert werden – roh, mit einem Tropfen Zitronensaft. Beim Öffnen der Schalen passierte Jeanette ein Missgeschick: Sie verletzte sich an der Hand – nur ein kleiner Schnitt, dem sie keine große Beachtung schenkte.
Sie teilten ihr besonderes Abendessen mit den Freunden und Verwandten, bei denen sie zu Besuch waren. Jeanette schmeckten sie besonders gut – sie aß mehr Austern als jeder andere am Tisch.
Doch zwei Tage nach dem verhängnisvollen Mahl ging es Jeanette plötzlich sehr schlecht. Vicki, die Krankenschwester ist, war sofort sehr besorgt, als sie sah, dass ihre Frau nicht nur Atembeschwerden, sondern auch starken Ausschlag an den Beinen hatte, und brachte sie direkt ins Krankenhaus.
Die Diagnose war grässlich. Was zuerst aussah wie eine allergische Reaktion, waren Vibrionen, fleischfressende Bakterien. Sie hatten Jeanettes Körper befallen, zersetzten die Haut und das Fleisch ihrer Beine. „Es war, als ob ihre Haut absterben, als ob irgendetwas ihre Haut auffressen würde“, erinnert sich Jeanettes Stieftochter Jennifer.
Die Ärzte versuchten alles, um Jeanette zu retten, operierten sie mehrmals, um das absterbende Gewebe zu entfernen. Doch nichts half, es ging ihr sehr schnell immer schlechter. Bald konnte sie nicht mehr sprechen und nur 21 Tage nach dem fatalen Abendessen verstarb sie im Kreis ihrer Familie.
Vibrionen gehören zur selben Art von Bakterien wie der Erreger der Cholera. Sie leben in Süß- und Salzwassergebieten, vermehren sich in der warmen Sommerzeit besonders stark und können durch kleine Verletzungen oder den Verzehr von rohen Meerestieren in den Körper eindringen. Besondere Vorsicht ist also auch geboten, wenn man mit offenen Schnitten oder Kratzern in der Haut schwimmen gehen will.
Die ganze schreckliche Geschichte wird hier noch einmal in Videoform erzählt (auf Englisch):
Jeanettes Familie ist geschockt und untröstlich. Sie versucht alles, um andere Menschen vor den Gefahren roher Meeresfrüchte zu warnen, damit dieser sinnlose Tod wenigstens andere vor einem ähnlichen Schicksal bewahren kann.
Hoffentlich können sie damit zumindest noch ein wenig Gutes bewirken.