Die Ärzte warnten Joni Gatlin aus Crestview im US-Bundesstaat Florida schon während ihrer Schwangerschaft, dass irgendetwas mit dem Baby nicht stimme. Das Ultraschallbild legte diese Einschätzung nahe. Joni bereitete sich darauf vor, ein Kind mit einer Erbkrankheit zu bekommen. Doch mit dem, was es wirklich hatte, hätte sie niemals gerechnet.
Ihre kleine Tochter Madison wurde mit einem verformten Rumpf geboren. Zudem war ihr Oberkörper viel stämmiger als der untere Körperteil. Nach monatelangen Tests diagnostizierten die Ärzte bei Madison schließlich das CLOVE-Syndrom. Dadurch werden die Arme und der Brustkorb viel stämmiger, als das üblicherweise der Fall ist.
18 Monate nach der Geburt hatte sich so viel Flüssigkeit in Madisons Armen angesammelt, dass diese bereits 2,3 Kilogramm wogen. Sie wurden immer dicker, je größer und schwerer das Kind wurde.
Diese Wachstumsstörung ist sehr selten. Schätzungsweise leiden nur 150 Menschen weltweit darunter. Für Madison bedeutet das: Sie wird angestarrt, wo immer sie hingeht. Ihre Mutter Joni erzählt, dass nicht alle Menschen gleich reagieren: „Bei älteren Leuten sammelt Madison Sympathiepunkte, weil sie Mitleid mit ihr und uns haben. Jüngere Leute, die etwa so alt sind wie mein Mann und ich, sind da etwas gemeiner. Und Kinder sind im Allgemeinen sehr direkt.“
Einmal fragten zwei Kinder Joni, was mit Madison nicht stimme. Daraufhin gab sie ihnen eine ausführliche Antwort. Sie erklärte ihnen, dass mit Madison alles in Ordnung sei. Der einzige Grund, warum sie so aussehe: Ihr Vater sei der unglaubliche Hulk (ein Superheld aus einer Comic-Reihe). Von diesem Zeitpunkt an war Madisons Spitzname „Baby Hulk“. Immerhin: Es ist schön zu sehen, dass die Familie offenbar gut mit der Situation umgehen kann und ihr auch nicht der Humor verlorengegangen ist.
Madison befindet sich aufgrund der Wachstumsstörung in ständiger ärztlicher Behandlung. Diese führt zu starken finanziellen Belastungen, weshalb die Familie eine Spendenseite eingerichtet hat, um Madison auch weiterhin eine bestmögliche ärztliche Betreuung bieten zu können. Bislang sind umgerechnet bereits über 1.400 Euro zusammengekommen. Bleibt zu hoffen, dass die Familie auch weiterhin ihren Optimismus bewahrt und sich auch von manchmal geschmacklosen Kommentaren ihrer Mitmenschen nicht aus der Fassung bringen lässt.