Haare sind etwas Wunderbares. Man kann jede erdenkliche Frisur und Färbung mit ihnen ausprobieren, sich hundertfach verwandeln, und wenn einem das Ergebnis nicht gefällt, wachsen sie im schlimmsten Fall einfach wieder nach.
Auch Kirsty Weston aus St Albans im Süden Englands wollte nur einen farbenfrohen Frisurentrend ausprobieren: Sie wünschte sich das sogenannte „Einhornhaar“.
Um es in den verschiedenen Tönen färben zu können, musste Kirsty ihr von Natur aus dunkelbraunes Haar zunächst bleichen. Dabei gilt: je heller, desto besser.
Also erstand sie eine handelsübliche Blondierung in Pulverform, die zusätzlich noch mit Wasserstoffperoxid angemischt werden sollte. Kirsty wählte eine 12 % starke Lösung, die Haare um bis zu 9 Schattierungen aufhellen sollte, und schritt zur Tat.
Doch etwa 15 Minuten, nachdem die 29-Jährige die Mischung den Anweisungen getreu aufgetragen hatte, begann ihre Kopfhaut schmerzhaft zu brennen. Zu ihrem Entsetzen sah sie im Spiegel, dass Rauch von ihren Haaren aufstieg. Sofort eilte Kirsty unter die Dusche und wusch die Substanz gründlich aus, aber es half nichts.
Am nächsten Tag begann Kirsty’s Gesicht, anzuschwellen.
Es wurde nicht besser, sondern immer schlimmer und schließlich wandte sie sich an einen Arzt. Als dieser ihr Haar anhob, um ihre Kopfhaut zu untersuchen, löste diese sich mitsamt den Haaren von ihrem Kopf ab.
Die durch die Blondierungskur hervorgerufene Verätzung hatte bereits die tieferen Hautschichten erreicht und zu bleibenden Gewebeschäden geführt. Kirsty musste schnellstens operiert werden, um den Schaden wenigstens einzugrenzen.
Um das tun zu können, mussten die Ärzte Kirsty’s Schädel rasieren. Sie hat einen Großteil ihres Haares für immer verloren – die Kopfhaut wurde so stark geschädigt, dass die Wurzeln zerstört sind.
Seit dem Unfall musste sie sechsmal operiert werden. Ein Stück Haut von ihrem Oberschenkel wurde auf ihren Kopf transplantiert, um die wunden Stellen heilen zu können.
Sie trägt ein eigens angefertigtes Haarteil, um die kahlen Flächen ihres Kopfes zu bedecken.
Jetzt warnt sie andere Menschen im Internet davor, sich daheim selbst an komplizierten Haarfärbungen zu versuchen.
„Ich würde jedem raten, dafür zu einem Profi zu gehen“, betont Kirsty, die erst langsam wieder selbstsicher genug wird, um sich ohne Kopftuch unter Menschen zu wagen.
Was für ein Alptraum. Hoffentlich fühlt sich Kirsty bald besser – und kann andere rechtzeitig warnen, nicht denselben Fehler zu machen.
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