Die junge Krankenpflegerin Mary Walls Penney aus West Virginia in den USA arbeitet mit Patienten, die an Alzheimer und Demenz leiden. Neulich stand sie nach ihrer Schicht in der Schlange im Supermarkt. Als sie an die Reihe kam, bemerkte die Kassiererin das Namensschildchen mit dem Logo der Pflegeeinrichtung an Marys Bluse. Sie fragte sie, was denn dort Marys Job sei. „Ich bin Krankenpflegerin.“ antwortete Mary. Die Kassiererin reagierte schockiert auf diese Antwort. Warum? Marys Haare sind in allen Farben des Regenbogens gefärbt. Sie ist tätowiert und trägt sichtbare Piercings.
„Ich bin überrascht, dass man Sie dort so arbeiten lässt. Was denken denn Ihre Patienten darüber?“, fragte die entsetzte Kassiererin. Sie fragte sogar die alte Dame, die hinter Mary in der Schlange stand: „Was halten Sie von diesen Haaren?“ Die Dame meinte nur freundlich, es sei nicht ihr persönlicher Geschmack, gehe sie aber nichts an. Die Kassiererin regte sich weiter auf und sagte laut, sie finde es „schockierend“, dass ein Pflegeheim „so etwas erlaubt“.
Mary ging aufgebracht nach Hause und schrieb auf ihrem Facebook-Profil eine Mitteilung. Sie erzählte, was passiert war und schrieb dann ihre eigenen Gefühle nieder.
„Folgendes geht mir durch den Kopf:
Ich kann mich an keine einzige Gelegenheit erinnern, bei der meine Haarfarbe mich daran gehindert hat, bei einem Patienten lebensrettende Maßnahmen anzuwenden. Meine Tattoos haben meine Patienten nie davon abgehalten, meine Hand zu halten, wenn sie weinten und sich fürchteten, weil der Alzheimer ihnen ihr Gedächtnis raubte. Die vielen Piercings in meinen Ohren waren nie im Weg, wenn ich ihren Erinnerungen an bessere Zeiten lauschte oder ihnen zuhörte, wenn sie ihre letzten Wünsche äußerten. Mein Zungenpiercing hat mich nie davon abgehalten, einem neu diagnostizierten Patienten ermutigende Worte zu sagen oder eine trauernde Familie zu trösten.
Also bitte erklärt mir, wie mein Aussehen, zusammen mit meinem sonnigen Gemüt, meinem hilfsbereiten Herzen und meinem lächelnden Gesicht, mich unfähig machen soll, meinen Job auszuüben und Menschen zu pflegen!“
Ihre Mitteilung traf bei den Lesern einen Nerv. Sie wurde schon über 240.000 Male „geliked“ und über 150.000 Male geteilt. Die Kommentare anderer Menschen auf Facebook meinen treffend, dass Marys farbenfrohe Erscheinung und ihr freundliches Lachen wahrscheinlich genau der richtige Anblick sind, um ihren Patienten den Tag aufzuhellen.
Wäre das Leben nicht schrecklich öde, wenn wir alle gleich aussehen würden? Gut, dass es Menschen gibt, die keine Angst haben, aus der Menge herauszustechen und ein wenig Farbe in die Welt zu bringen:
Bleib wie du bist, Mary!