Wenn wir mit dem Leid eines anderen Menschen konfrontiert werden, hilft nur eines, um unsere Hilflosigkeit zu überwinden und zu helfen: Mitgefühl und Sensibilität.
Als Bentzion Groner und seine Frau Rochel im Flugzeug nach North Carolina (USA) saßen, bereiteten sie sich auf einen langen Flug vor – aber nicht auf das, was sie währenddessen erleben sollten.
Mitten über dem Atlantik begann ein kleiner Junge laut zu schreien und zu weinen. Er war autistisch – und wie es bei autistischen Menschen leicht geschehen kann, hatte die ungewohnte Situation des Fluges ihn so sehr verängstigt und verwirrt, dass er in seiner Not nicht zu beruhigen war.
Der Junge schrie und schrie. Seine Eltern schafften es nicht, ihn zu trösten und seine Panik ließ nicht nach. Seine Anspannung begann, sich auf die Mitreisenden zu übertragen, die ebenfalls unruhig wurden. Niemand sagte etwas, aber alle wurden langsam sichtlich nervöser – in einem Flugzeug ohne baldige Landemöglichkeit eine besonders unbehagliche Situation.
Da ergriff Rochel, die in einer Einrichtung für Jugendliche mit Behinderungen arbeitet, die Initiative. Sie stand auf, ging zu dem Jungen hinüber und hielt ihm schweigend ihre Hand hin. Der Junge sah sie eine Weile an, nahm dann ihre Hand und folgte ihr in eine Ecke des Flugzeugs. Sie setzte sich mit ihm hin und hielt ihn beschützend im Arm, bis seine Tränen versiegten.
Die nächsten zwei Stunden über saß Rochel mit dem Jungen in der Ecke, zeichnete mit ihm, spielte mit ihm und ließ ihn auf ihrem Telefon tippen. Er entspannte sich schnell und schien sich sehr wohl zu fühlen.
Die Eltern des Jungen waren ebenso dankbar, wie der Rest der Passagiere.
Mit ein wenig Ruhe, Mitgefühl und Empathie hatte Rochel das Schönste geschafft, was einem Menschen gelingen kann – eine Verbindung zu einem anderen herzustellen und ihm in der Not Geborgenheit zu geben. Wie schön, dass sie für ihn da sein konnte.