Meeresfrüchte sind eine köstliche Delikatesse – wenn sie richtig zubereitet worden sind.
Isst man sie jedoch in einem billigen Restaurant oder macht sich selbst ohne nähere Informationen an deren Zubereitung, dann kann das schnell unangenehme Folgen für die Gesundheit haben. Doch selten passiert etwas so bizarr Gruseliges wie das, was eine Frau aus Südkorea durchmachen musste.
Die folgende Geschichte liest sich wie der Verlauf eines besonders billigen Horrorfilms, aber sie ist, wie die renommierte Wissenschaftszeitschrift „Journal of Parasitology“ in einer Ausgabe aus dem Jahr 2012 bestätigt, tatsächlich passiert. Dabei wäre es so viel beruhigender, das Ganze als Fieberphantasie eines verwirrten Internet-Fabulisten abzutun.
Eine 63-jährige Frau aus Südkorea hatte sich einen frischen Tintenfisch zum Essen zubereitet, das Tier aber vorher weder ausgenommen noch gekocht oder gebraten, sondern nur kurz mit heißem Wasser übergossen, bevor sie zur Mahlzeit überging.
Doch sobald sie den ersten Bissen im Mund hatte, spürte sie, wie sich plötzlich viele kleine Dinger schmerzhaft in die Schleimhaut ihres Mundes bohrten. Erschrocken spuckte sie den Happen aus, aber es war zu spät – sie konnte fühlen, wie sich winzige wimmelnde Dinger in ihre Zunge hineingruben und sich dort weiter bewegten.
Überflüssig zu sagen, dass der Frau nun gründlich der Appetit vergangen war. Die Ärzte einer nahegelegenen Notaufnahme mussten insgesamt 12 winzige, spindelförmige Fremdkörper aus der Zunge der Frau herausholen.
Bei den grässlichen Dingern handelte es sich um sogenannte Spermatophoren, kleine Päckchen, in denen viele Arten männlicher Gliederfüßer ihre Spermien zusammenkleben. Sie gehörten zu einem Japanischen Flugkalmar, eben dem Tier, welches die Frau so unsachgemäß zubereitet hatte – und sie bewegten sich auf dem Untersuchungstisch immer noch.
Wenn ein männliches, zum Verzehr vorgesehenes Tier noch über seine Samenpakete verfügt und nicht vernünftig zubereitet wurde, kann es in seltenen Fällen passieren, dass diese bei Kontakt auch post mortem noch aktiv sind und versuchen, die Spermien irgendwo unterzubringen – egal, wo.
In einem Restaurant hätte man die Reproduktionsorgane des Kalmars in der Küche entfernt – und spätestens die Hitze einer Bratpfanne hätte einem eventuellen Rest den Garaus gemacht.
Wenn man also gerne Tintenfisch isst, sollte man vielleicht doch besser auf Experimente in der heimischen Küche verzichten.