Was tun, wenn man im Flieger hoch über den Wolken sitzt und plötzlich der Motor versagt? Für viele Menschen wäre diese Situation ein Albtraum. Für einen Piloten im US-Bundesstaat Kalifornien war es wohl alles andere als das.
Der Snowboarder und Pilot Trevor Jacob wollte nämlich mit seinem einmotorigen Flugzeug über einem Gebirge die Asche eines verblichenen Freundes verstreuen. Er startete vom Flughafen Lompoc und flog in Richtung Nordosten. Schon bald überquerte er einen Nationalforst, doch dann schien es ein Problem zu geben.
Der Motor seines Leichtflugzeugs ging aus, wodurch Trevor nun ohne Antrieb über das riesige Waldgebiet glitt. In einem leichten Anflug von Panik löste er seinen Sicherheitsgurt und sprang aus der Maschine.
Zum Glück hatte er einen Fallschirm dabei, dank dessen er bald festen Boden unter den Füßen spürte. Außer leichten Verletzungen geschah ihm nichts. Dann wanderte er zur Absturzstelle seines Fliegers, die er kurz begutachtete. Von dort machte er sich auf den Weg zurück in die Zivilisation.
Stundenlang marschierte er durstig bis zum Einbruch der Dunkelheit durch die menschenleere Gegend, bis er schließlich Wasser fand und auf Menschen traf. Dieses nervenaufreibende Erlebnis filmte Trevor sogar. Das Video, das er auf seinem Youtube-Kanal veröffentlichte, kannst du hier ansehen (auf Englisch):
Glück im Unglück? Ein schreckliches Erlebnis? Anscheinend täuscht dieser Eindruck, wie die Reaktion auf Trevors Video beweist, das Ende 2021 veröffentlicht und bisher über 2 Millionen Mal angeklickt wurde.
Schon bald nährte sich nämlich der Verdacht, dass der Snowboarder diesen Absturz nur inszeniert hatte, um auf Youtube möglichst viele Klicks und Aufmerksamkeit zu bekommen. Luftfahrtexperten fielen nämlich zahlreiche Unstimmigkeiten auf.
Merkwürdig schien, dass Trevor im Video behauptete, dass er wegen dieser Absturzgefahr immer einen Fallschirm trage. In anderen Videos auf seinem Kanal flog der Youtuber in seiner Maschine jedoch ohne. Außerdem ist es nicht so einfach, mit angelegtem Fallschirm ein Flugzeug zu steuern.
Genauso seltsam war, dass er keinen Notruf an die Flugverkehrskontrolle sendete, wie es eigentlich üblich ist. Später stellte sich heraus, dass es wohl mehrere Landemöglichkeiten in seiner Nähe gab, zu denen er trotz des anscheinend defekten Motors hätte gleiten können.
Außerdem half es nicht, dass der 28-Jährige praktischerweise mehrere Kameras dabeihatte, um den Absturz in sehr guter Qualität zu dokumentieren. Im Flugzeug befand sich eine Cockpitkamera, an der Spitze des linken Flügels und am Höhenruder war je eine weitere angebracht.
Obwohl man meinen müsste, dass man in einer Notsituation nicht unbedingt daran denkt, jede Sekunde zu filmen, hat Trevor auch während des Absprungs eine Kamera oder sein Smartphone in der Hand. Auch einen Selfie-Stab schien er dabeizuhaben.
Wegen der großen Aufmerksamkeit, die das Video bekam, schalteten sich US-amerikanische Luftfahrtbehörden ein. Trevor wurde die Pilotenlizenz entzogen und später gelangte die Behörde zur Überzeugung, dass er sein Flugzeug mit Absicht habe abstürzen lassen.
Trevor selbst bestreitet, dass es ein inszenierter Absturz gewesen sei. Er ist überrascht, dass dieses Video so viel Aufsehen erregt habe.
Was auch immer stimmt – mindestens ein Jahr darf der Snowboarder und Youtuber keine neue Pilotenlizenz beantragen.
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Quelle: ladbible
Vorschaubild: ©YouTube/TrevorJacob