Diese Seen sind zweifellos alle sehr schön anzusehen, aber ein Bad in ihren Tiefen kann leicht gefährlich enden.
1.) Das Schwarze Loch von Andros
Das „Schwarze Loch von Andros“ auf den Bahamas ist 47 Meter tief und sieht wunderschön aus, aber sein Wasser ist so stark schwefelhaltig, dass es lebensgefährlich ist, darin zu schwimmen oder gar zu tauchen.
2.) Der Jacobsbrunnen von Texas
Dieser faszinierende natürliche Brunnen im US-amerikanischen Texas ist zwar nur etwas über 9 Meter tief, aber er hat es in sich. Darin zu baden ist ungefährlich, aber wer bis zum Grund taucht, der stößt dort schnell auf ein verschlungenes Netzwerk aus Tunneln und Höhlen. Allzu viele Unvorsichtige, die sich dort hineingewagt haben, haben nicht mehr rechtzeitig den Weg hinausgefunden.
3.) Das Große Blaue Loch von Belize
Das „Great Blue Hole“ an der Küste von Belize in Zentralamerika sieht aus wie ein echtes Badeparadies. Doch der schöne Schein trügt: Das blau schimmernde Loch ist für Sporttaucher geradezu unwiderstehlich, und viele von ihnen lassen sich von unseriösen Tauchleitern auf unbedachte Ausflüge in die Tiefe mitnehmen – gerne auch unausgeschlafen, verkatert und ohne viel Taucherfahrung. Das „Great Blue Hole“ ist schon für allzu viele Amateurtaucher zu einer Todesfalle geworden.
4.) Das Blaue Loch von Dahab
Das „Blaue Loch“ im ägyptischen Dahab gilt als einer der gefährlichsten Tauchgründe der Welt. Unbedachte Taucher erliegen dort immer wieder einem zu hohen Stickstoffpartialdruck, besser bekannt als „Tiefenrausch“. Dadurch verliert ein Mensch schnell die Orientierung und leidet unter Wahrnehmungsstörungen – das kann in der Tiefe schnell böse ausgehen. Seit Beginn des Tauchtourismus sind etwa 300 Taucher in dem schönen blauen Gewässer umgekommen – das sind weltweit die meisten tödlichen Tauchunglücke an einem Ort.
5.) Der Rote Fluss von Andalusien
Der Río Tinto (der „Rote Fluss“) in Andalusien im Südwesten Spaniens bekommt seine außergewöhnliche Färbung durch die Mineralien einer Erzlagerstätte. Sulfidminerale oxidieren darin durch Bakterien zu Schwefelsäure und färben nicht nur das Wasser so glutrot wie Lava, sondern machen es auch so sauer, dass nur wenige, säureliebende Mikroorganismen darin überleben können. Vom Baden wird dringend abgeraten, bewundern dagegen darf man den prächtigen Fluss gerne.
6.) Der kochende See von Dominica
Der legendäre „Boiling Lake“ (der „kochende See“) auf der Insel Dominica in der Karibik ist sofort als ein Schauspiel zu erkennen, das man besser mit respektvollem Abstand bewundert. Das Wasser des Sees wird von vulkanischen Quellen gespeist und ist so heiß, dass seine Temperatur bis jetzt nicht erfolgreich gemessen werden konnte. Schwimmen ist selbstverständlich streng verboten.
7.) Der Bolton Strid von Yorkshire
Der „Bolton Strid“ in der Grafschaft Yorkshire in England sieht mit seinen moosbewachsenen Steinen aus wie ein malerischer Bach direkt aus einem Märchen. Doch seine Schönheit verbirgt seine Gefährlichkeit – niemand, der je hineingefallen ist, hat es lebend wieder herausgeschafft. Seine hinterhältigen, durcheinanderlaufenden Strömungen, seine variierenden Tiefen und die Stärke seines Wasserdrucks ziehen Menschen schnell unter die Oberfläche. Der Legende nach ist bis jetzt jeder ertrunken, der sich hineingewagt hat.
8.) Der Kiwusee von Ruanda
Der Kiwusee im zentralafrikanischen Ruanda sieht friedlich und einladend aus, weist aber in seinen Tiefen eine hohe Konzentration an Kohlendioxid und Methan auf. Seit den 1970er Jahren ist der Methangehalt drastisch angestiegen, und sollte er bis zum Ende des 21. Jahrhunderts weiter so schnell zunehmen, könnte es im Kiwusee zu einem Gasausbruch kommen, der die Menschen in der Umgebung des Sees das Leben kosten kann.
9.) Der Karatschai-See im Ural
Der Karatschai-See im südlichen Ural in Russland sieht märchenhaft schön aus, aber nur eine Stunde in seinem Wasser zu schwimmen, wäre ein sicheres Todesurteil. Im Laufe der Jahre wurde so unfassbar viel radioaktiv verseuchter Abfall im See versenkt, dass die Strahlung für einen ungeschützten Menschen bereits nach einer Stunde tödliche Folgen hätte. Jeder, der sich in der Nähe des Sees aufhält, riskiert eine schwere Strahlenkrankheit.
10.) Der Mono Lake von Kalifornien
Auch der Mono Lake in Kalifornien (USA) sieht bezaubernd schön aus, aber sein Wasser ist extrem alkalisch und sehr salzhaltig. Da aus dem Einzugsgebiet des Sees seit den 1940er Jahren das Trinkwasser für die Großstadt Los Angeles abgezogen wird, sank der Wasserspiegel immer weiter ab, während der Salzgehalt stieg. Nur gewisse Krabben, eine Algenart und manche Fliegen können an und in dem Wasser noch überleben. Ein Badeausflug wäre ganz sicher keine gute Idee.
11.) Der Manoun-See von Kamerun
Aus dem Manoun-See im Westen Kameruns, Afrika, trat im August 1984 plötzlich eine große Menge Kohlenstoffdioxid aus, die 37 Menschen in Ufernähe tötete. Das seitdem mit Kohlenstoffdioxid gesättigte Wasser wird seit 2003 aus den Tiefen des Sees an die Oberfläche geleitet, um eine erneute Anstauung des Gases zu verhindern. Die Luft am See ist jedoch immer noch äußerst gefährlich reich an CO2.
12.) Der Nyos-See von Kamerun
Auch der ebenfalls in Kamerun gelegene Nyos-See ist auf ganz ähnliche Weise lebensgefährlich. Der beinahe kreisrunde Kratersee eines inaktiven Vulkans setzte 1986 urplötzlich gewaltige Mengen an Kohlenstoffdioxid frei und tötete etwa 1.700 Menschen in bis zu 27 Kilometer Entfernung. Seit 2001 findet auch hier eine kontrollierte Entgasung mit Rohren statt, um solche Tragödien in Zukunft verhindern zu können.
13.) Der Ozarks-See von Missouri
Der Ozarks-See in Missouri (USA) könnte so harmlos und idyllisch sein, wie es sein Anblick verspricht – wenn der Mensch nicht wäre. Da keine Wasserschutzpolizei den Bootsverkehr überwacht, liefern sich Motorboote und Yachten dort teilweise so rücksichtslose Rennen, dass kleinere Boote oder Schwimmer im See in ernster Gefahr schweben. Der See wird als das drittgefährlichste Gewässer der USA genannt.
14.) Der Tualatin-Fluss von Oregon
Das blaugrüne Wasser des Tualatin-Flusses in Oregon (USA) erhält seine Färbung durch eine dort wild wuchernde Algenart, die schon über ein Dutzend schwimmender Hunde das Leben gekostet hat. Auch Menschen sollte große Vorsicht walten lassen: Wer von dem täuschend hübschen, türkisfarbenen Wasser nur ein wenig verschluckt, kann mit Übelkeit und Durchfall rechnen, bei mehr können die Folgen Lähmung und sogar der Tod sein. Inzwischen werden große Mengen sauberen Wassers in den Fluss gepumpt, um die Konzentration der schädlichen Alge gering zu halten, doch diese wächst immer wieder hartnäckig nach.
15.) Die Blaue Lagune von Derbyshire
Als ein Steinbruch in Derbyshire in England geflutet wurde, entstand etwas, das die Anwohner erst für einen Glücksfall hielten: nämlich ein traumhafter kleiner See mit so leuchtend blauem Wasser, dass man ihn schnell die „Blaue Lagune“ taufte und als beliebten sommerlichen Badeort nutzte. Doch schnell setzte bei den Badenden kalte Ernüchterung ein. Das Wasser hat einen pH-Wert von 11,3 – was sehr stark basisch und für die menschliche Haut absolut nicht zu empfehlen ist. Die Schwimmer entwickelten schnell diverse Hautkrankheiten und wer etwas von dem Wasser geschluckt hatte, musste dringend einen Arzt aufsuchen. Auch Schrottteile, Tierkadaver und ähnlicher Unrat machen das Wasser zu einem scheußlichen Infektionsherd, in den man nicht einmal einen Zeh tauchen möchte.
Um Unwissende vom Baden abzuschrecken, griff die Gemeindeverwaltung zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie ließ das Wasser des Sees schwarz färben.
16.) Der Natronsee von Tansania
Der Natronsee im afrikanischen Tansania liegt am Fuße des Vulkans „Ol Doinyo Lengai“. In seinem Wasser sind hohe Konzentrationen an Natriumkarbonat (Soda) gelöst, welches aus dem benachbarten Vulkan in den See gelangt. Seine Alkalinität kann einen pH-Wert von bis zu 10,5 erreichen, sein leuchtend rotes Wasser wird bis zu 60 °C heiß und seine Salze konservieren die Lebewesen, die an seinen Ufern sterben, in einer dicken Kruste.
Faszinierend, wie sich hier Schönheit und Gefährlichkeit zusammenfinden. Manche Schauspiele sollten eben nur aus gebührendem Abstand heraus bestaunt werden.